Geheime Kriege der Bundeswehr
Veranstaltung mit Ralf und Siglinde Cüppers (DFG-VK Flensburg)



Galerie Arbeiterfotografie, Merheimer Str. 107, 50733 Köln
Donnerstag, 7. April 2016, 19 Uhr


Am 7. April 2016 findet in der Galerie Arbeiterfotografie in Köln eine Veranstaltung zum Thema "Geheime Kriege der Bundeswehr" statt. Es geht um die Aufrüstung der Bundeswehr für Cyberkrieg, Drohneneinsätze und elektronische Kampfführung EloKA in Gelsdorf, Daun, Büchel und der Tomburgkaserne. Referenten sind Ralf und Siglinde Cüppers von der Flensburger Gruppe der "Deutschen Friedensgesellschaft / Vereinigte Kriegsdienstgegner" (DFG-VK). Sie geben einen Einblick in das Themenfeld ihres Vortrags:

Die NATO steuert auch von dieser Region aus ihre weltweiten Kriegseinsätze. Dazu leistet die Bundeswehr mit der Elektronischen Kampfführung einen entscheidenden Beitrag. In Bramstedtlund in Schleswig-Holstein ist ein wesentliches Zentrum der Elektronischen Kampfführung, das andere ist in Daun in der Eifel. Der Standort für die Kampfdrohnen der Bundeswehr ist Jagel in Schleswig-Holstein, jedoch ist der Ausweichflugplatz für die Kampfdrohnen Büchel in der Eifel. Gelsdorf bei Bonn ist die Kommandozentrale der elektronischen Kriegführung, von dort werden auch die Spionagesatelliten SAR-Lupe gesteuert. Die Cyberkrieger der Bundeswehr sind in der Tomburg-Kaserne am Nordrand der Eifel.

Die Elektronische Kampfführung ist aktive Kriegsbeteiligung, über die der Bundestag nie abgestimmt hat und auch kein Verteidigungsausschuss debattiert hat. Die Rolle der Bundeswehr als „Parlamentsarmee“ ist damit in Frage gestellt. Sie kann ohne Kontrolle eigene militärische Interessen und Ziele verfolgen und „Staat im Staate“ werden.

Am Beispiel der Kriege in Syrien und in der Ukraine wird die aktive Rolle der Bundeswehr als Kriegspartei deutlich. Von Bramstedtlund aus wurde die syrische Regierung und die syrischen Regierungstruppen abgehört und die Informationen an die von der NATO unterstützten Milizen weitergegeben, um die Regierung in Syrien zu stürzen. Durch eine Anfrage an den Bundestag der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke von der Partei „Die Linke“ ist die Beteiligung der Bundeswehr offensichtlich geworden und bestätigt worden. Von Bramstedtlund aus werden auch die so genannten Separatisten in der Ukraine abgehört und lokalisiert, Daun ist das Auswertezentrum der EloKa, und die Informationen an die ukrainische Regierung Armee und deren faschistische Hilfstruppen weitergegeben. Auch in diesem Krieg ist die Bundeswehr über die elektronische Kampfführung aktiv am Krieg beteiligt und die Versuche der Bundesregierung, Waffenstillstand und Frieden zu vermitteln sind von vorne herein zum Scheitern verurteilt, da eine Kriegspartei nicht zugleich neutraler Vermittler sein kann.

Cyberkrieg, Drohnen und elektronische Kampfführung sollen neben Heer, Marine Luftwaffe und Streitkräftebasis zu einer fünften Teilstreitkraft zusammengefasst werden. Die Kriegführung wird durch Computersysteme und Kampfroboter vollständig automatisiert, dass menschliche Entscheidungen nicht mehr möglich sind.

„General, der Mensch ist sehr brauchbar, er kann fliegen und er kann töten, aber er hat einen Fehler: er kann denken“, schrieb Bertolt Brecht. Durch die Aufrüstung der Bundeswehr mit Cyberkrieg, Drohnen und elektronischer Kampfführung EloKA will die Bundesregierung diesen „Fehler“ beseitigen.

siehe auch:
bundeswehrabschaffen.de/eloka.htm